Jahreshauptversammlung (JHV) 2018

Jahreshauptversammlung (JHV) 2018

© OVB Online / Wunsam

Chancen und Risiken dieser Entwicklung standen bei der Jahreshauptversammlung der Wirtschaftsjunioren Rosenheim im OVB Medienforum im Mittelpunkt. Zu Gast bei der Versammlung war Sebastian Döberl. Der Landesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren hat „Arbeiten 4.0 - wie geht es weiter in der Arbeitswelt?“ als Jahresmotto ausgesprochen. Verantwortlich für den Umbruch der Arbeitswelt macht er viele Faktoren: Digitalisierung, Globalisierung, Demografie und kultureller Wandel.

Hoffnung ruht auf Dorothee Bär

_MG_1680zurückvorBildergalerie Die Wirtschaftsjunioren verstehen es als ihre Kernaufgabe, sich in diesen Prozess einzubringen und die Digitalisierung der Arbeitswelt aktiv mitzugestalten. Der technischen Komponente misst der Landesvorsitzende dabei nicht den höchsten Stellenwert zu: „Viel wichtiger ist die Frage, was passiert mit den Menschen?“ Die Bildung hält Sebastian Döberl dabei für eine wichtige Facette. Bereits in der Schule müsse digitale Kompetenz vermittelt werden. „Programmiersprachen gehören in den Stundenplan“, steht für Döberl fest. Außerdem müsse sich die Regierung mit Themen wie dem Arbeitszeitschutzgesetz befassen: „Was ist, wenn ein Mitarbeiter um drei Uhr morgens an einer Videokonferenz mit Amerika teilnehmen soll?“ Bei der Suche nach Antworten und Lösungen erhofft sich Döberl viel von der designierten Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär. In Sicht auf die Landtagswahlen forderte der Landesvorsitzende die Rosenheimer Wirtschaftsjunioren am Schluss seiner kurzen Rede auf „seid laut, seit frech!“ Deutschlandweit zählen die Wirtschaftsjunioren über 200 Mitgliedskreise mit insgesamt rund 10 000 Mitgliedern aus allen Bereichen der Wirtschaft und sind damit der größte Verband von jungen Unternehmern und Führungskräften in Deutschland. Die Wirtschaftsjunioren Rosenheim zählen aktuell rund 170 Mitglieder. Vorsitzende Denise Schurzmann gab mittels Powerpoint einen unterhaltsamen Rückblick auf die zahlreichen Aktivitäten. Höhepunkt war die Ausrichtung der mehrtägigen Delegiertenkonferenz „Deko“ in Rosenheim mit rund 250 Wirtschaftsjunioren aus ganz Bayern. Neben wirtschaftlichen Themen stehen auch soziale Projekte im Mittelpunkt der Verbandsarbeit. Besonders viel Engagement investieren die Wirtschaftsjunioren in ihr Projekt „Kinderträume“, das in Zusammenarbeit mit den Jugendamt Rosenheim, Kindern aus schwierigen Verhältnissen die Teilnahme an Erlebnis-Ausflügen ermöglicht. Lob und Anerkennung für die Arbeit der Wirtschaftsjunioren gab es von Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer. Auch sie betrachtet die Digitalisierung als eine der größten Herausforderungen. Die gesamte Arbeitswelt würde sich dadurch verändern: „Feste Arbeitszeiten und feste Arbeitsorte werden einer flexiblen Arbeitsorganisation weichen.“

Finanziell gut aufgestellt

Um mit dieser Entwicklung Schritt halten zu können, müssten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer ständig weiterbilden. „Offen sein für Neues“ lautete deshalb ihr Schlussappell an die Rosenheimer Wirtschaftsjunioren. Im Gegensatz zum digitalen Fortschritt sieht Wolfgang Janhsen, IHK Rosenheim, die Welt in vielen anderen Bereichen als weit weniger schnelllebig an. „Leider“, bedauerte er im Hinblick auf die vielen Kriege auf der Welt, dem Brexit in England und Präsident Donald Trump in Amerika. Nur beim Thema „Flüchtlinge“ machte er einen kleinen Lichtblick aus. 2017 seien dank ihnen wieder mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen worden. Finanziell stehen die Rosenheimer Wirtschaftsjunioren weiter auf gesunden Füßen. Das Jahresergebnis beträgt 9854, 33 Euro. Das Vereinsvermögen beläuft sich auf rund 48 000 Euro. Im Vorstand der Rosenheimer Wirtschaftsjunioren gab es eine Änderung. Stellvertretende Kreissprecherin Linda Nowack wurde von Marc Simon abgelöst und Schatzmeister Stefan Ober von Susann Hädrich.